Von der Größe über die Auflösung bis hin zu den Funktionen: Vor dem Kauf eines TV-Geräts ergeben sich zahlreiche Fragen. Die riesige Auswahl erschwert die Suche nach dem passenden Modell zusätzlich. Wir verraten dir, worauf du konkret achten solltest.
Auf die Größe kommt es an – Diagonale als entscheidendes Kriterium
Die Bildschirmdiagonale ist zweifelsohne das wichtigste Merkmal beim Kauf eines Fernsehers. Sie wird zumeist in Zoll angegeben. Falls die Hersteller die Größe nicht zusätzlich in Zentimetern hinterlegen, rechnest du sie ganz einfach selbst um: Ein Zoll entspricht 2,54 Zentimetern. Somit erstreckt sich beispielsweise ein TV-Gerät mit 50 Zoll über eine Diagonale von 127 Zentimetern. Kläre im Vorfeld, welche Maße dein neuer Fernseher höchstens aufweisen darf. So stellst du sicher, dass er in deine Schrankwand passt oder wie geplant an der Wand aufgehängt werden kann.
Stimme die Größe des TV-Geräts zudem auf den Sitzabstand ab. Ist dein Sofa etwa zwei Meter entfernt, empfiehlt sich ein kleineres Modell mit einer Diagonale von höchstens 50 Zoll. Am häufigsten werden Fernseher zwischen 50 und 65 Zoll gekauft – sie sind ideal für eine Distanz von rund drei Metern. Beträgt der Sitzabstand in deinem Wohnzimmer mehr als drei Meter, darfst du 65 Zoll als Mindestwert erachten.
Je schärfer, desto besser?
Der Auflösung solltest du bei der Suche nach deinem Wunschfernseher ebenfalls Aufmerksamkeit schenken. Sie gibt die horizontale und vertikale Anzahl der Bildpunkte an, aus denen sich das Bild auf dem Display zusammensetzt. Grundsätzlich bedeuten mehr Pixel eine schärfere Darstellung, bei der du umso mehr Details erkennen kannst. Derzeit kommt die sogenannte Full-HD-Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln noch am häufigsten vor.
Sie wird jedoch allmählich vom 4K-Standard abgelöst, der dir auch unter den Alternativbezeichnungen Ultra-HD oder UHD begegnet. Hier beträgt die Auflösung 3.840 x 2.160 Bildpunkte und ist damit viermal höher als bei Full HD. Insbesondere beim Streamen kannst du 4K-Qualität genießen: Anbieter wie Netflix, Amazon Prime Video oder Disney Plus stellen die meisten ihrer Inhalte in diesem Format zur Verfügung. Das klassische TV-Programm wird unterdessen noch überwiegend in Full HD ausgestrahlt.
Erste Fernseher sind mittlerweile für eine 8K-Auflösung vorbereitet, die sich aus 7.680 x 4.320 Pixeln ergibt. Für die Anschaffung eines solchen oftmals sehr kostenintensiven TV-Geräts fehlen aktuell noch überzeugende Argumente. Denn das Angebot an 8K-Inhalten ist noch stark begrenzt ist und daran wird sich auf absehbare Zeit auch nichts ändern.
Beleuchtet oder selbstleuchtend: Ein Blick auf die Bildschirmtechnologie
LCD, LED oder OLED? Das ist die Grundsatzfrage, wenn es um die Bildschirmtechnologie geht. Klassische LCD-Fernseher sind mit Leuchtstoffröhren ausgestattet, die das Display aus dem Hintergrund beleuchten. Diese Technologie wird bei Fernsehern jedoch immer seltener eingesetzt. Bei LED-TVs übernehmen stattdessen Leuchtdioden diese Aufgabe. Diese Fernsehgeräte überzeugen mit satten Farben und stellen weiße Flächen perfekt dar. Da die Hintergrundbeleuchtung leicht durchscheinen kann, wirken schwarze Bereiche jedoch mitunter dunkelgrau.
Unverfälschte Schwarzwerte sind unterdessen eine Stärke von OLED-Fernsehern. Bei ihnen kommt keine Hintergrundbeleuchtung zum Einsatz, sondern selbstleuchtende Bildpunkte. Dadurch ist eine noch flachere Bauweise möglich. Zudem punkten diese TV-Geräte mit brillanten Farben und starken Kontrasten. Das Bild ist aus jedem Betrachtungswinkel scharf und farbecht. Schließlich zeichnen sich OLED-Modelle durch eine schnelle Reaktionszeit aus. Dafür lässt ihre Leuchtkraft im Laufe der Zeit nach.
Alle Technologien haben jeweils Stärken und Schwächen, sodass bei diesem Kriterium keine allgemeingültige Empfehlung ausgesprochen werden kann. Ausläufermodelle von LCD-Fernsehern sind oftmals preisgünstig. Bei LED-Fernsehern gibt es die größte Auswahl an Bilddiagonalen. Wer das TV-Gerät auch zum Spielen nutzen möchte, profitiert bei einem OLED-Modell von den schnellen Reaktionszeiten.
Egal, für welche Bildschirmtechnologie du dich entscheidest: Achte auf das Kürzel HDR, das für „high dynamic range“ steht. Diese TV-Geräte präsentieren mehr Farbabstufungen und stärkere Kontraste als Modelle ohne dieses Attribut.
Worauf es sich noch zu achten lohnt
Praktisch jeder aktuelle Fernseher, den du kaufen kannst, ist ein Smart-TV und damit internetfähig. Zumeist stellst du die Verbindung über dein WLAN-Netzwerk her, alternativ über ein LAN-Kabel. Zwischen den Geräten gibt es jedoch Unterschiede, wie smart sie tatsächlich sind. So unterstützen manche Marken aus dem unteren Preissegment nur wenige Apps. Versichere dich daher vor dem Kauf, dass die für dich wichtigen Dienste wie etwa Spotify oder Netflix auch tatsächlich auf dem Fernseher abrufbar sind.
Möchtest du regelmäßig Inhalte aufnehmen, solltest du vorab prüfen, ob dein Wunschmodell dazu in der Lage ist. Bei vielen TV-Geräten gilt diese Funktion aber mittlerweile als obligatorisch. Für gewöhnlich musst du ein Speichermedium wie eine externe Festplatte oder einen USB-Stick anschließen, um die Aufnahmen zu sichern. Willst du den Fernseher auch für Videospiele nutzen, hat der sogenannte „Input Lag“ eine wichtige Bedeutung. Diese Größe gibt an, wie viel Zeit vergeht, bis eine auf der Konsole getätigte Eingabe auf dem Bildschirm erscheint. Mehr als 50 Millisekunden sollte der Input Lag nicht betragen – Werte bis zu 30 Millisekunden gelten als ideal.
Nicht zu vergessen ist schließlich der Stromverbrauch. Er hängt im Wesentlichen von der Bildschirmgröße ab. Auch wenn zwei Modelle mit unterschiedlicher Diagonale zur gleichen Effizienzklasse gehören, benötigt das größere Gerät für gewöhnlich mehr Strom. Der Verbrauch steigt zudem mit der Auflösung. Und da HDR-fähige Fernseher hellere Bilder ermöglichen, erhöht auch diese Eigenschaft den Energiebedarf.